Von der Erzeugung bis zur Anwendung: die Transformation der Industrie gelingt nur, wenn Erzeugung, Infrastruktur und Anwendung Hand in Hand gehen. Unsere Projekte zeigen, wie innovative Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Lösungen realisieren – von der grünen Wasserstoffproduktion über Transport- und Speicherinfrastruktur bis hin zu industriellen Anwendungen. So wird deutlich: Die Zukunft ist kein fernes Ziel, sondern entsteht schon heute – sektorübergreifend und mit klarer Wirkung.
Schaeffler hat mit der Entwicklung der innovativen Enertect-Beschichtungen PC+ und Enertect CT+ neue Maßstäbe für Wasserstoffanwendungen gesetzt. Diese edelmetallfreien Beschichtungen bieten eine herausragende Kombination aus hoher elektrischer Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Sie ermöglichen eine wirtschaftlichere Produktion von Bipolarplatten mit bis zu 75 % geringerem CO2 -Fußabdruck, wodurch die Effizienz und Nachhaltigkeit von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren erheblich verbessert wird.
Seit über 75 Jahren treibt die Schaeffler Gruppe zukunftsweisende Erfindungen und Entwicklungen im Bereich Motion Technology voran. Mit innovativen Technologien, Produkten und Services in den Feldern Elektromobilität, CO2 –effiziente Antriebe, Fahrwerkslösungen und erneuerbare Energien ist das Unternehmen ein verlässlicher Partner, um Bewegung effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu machen.
In enger Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde ein innovativer
H2-Indikator entwickelt, der ohne Stromversorgung und komplexe Messtechnik auskommt. Die Detektion erfolgt innerhalb weniger Sekunden und basiert auf mikroskaligen Suprapartikeln (1-10 µm). Während an der FAU die Grundlagenforschung zum Verständnis des Reaktionsmechanismus durchgeführt wurde, wird am ISC die Innovation in den industriellen Maßstab getrieben. Die Farbänderung erlaubt eine schnelle und eindeutige Auswertung:
Die FAU zählt zu den forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Das Fraunhofer ISC bringt seine Expertise in funktionalen Materialien und Sensorsystemen in die Entwicklungen – mit dem Ziel, einen passiven, kostengünstigen und zuverlässigen Indikator für Wasserstoff für industrielle Anwendungen bereitzustellen.
Die INNIO Group und RAG Austria haben in Oberösterreich die europaweit erste Wasserstoff-KWK-Anlage der 1-MW-Klasse im Vollbetrieb gestartet. Die Jenbacher Anlage erzeugt grünen Strom und Wärme. Dieses innovative Vorzeigeprojekt legt einen Grundstein für höhere Versorgungssicherheit bei der Nutzung von grüner Energie. Im weltweit ersten 100 %-Wasserstoffspeicher in einer unterirdischen Porenlagerstätte können bis zu 4,2 GWh Sommerstrom in Form von grünem Wasserstoff in den Winter.
Die INNIO Group ist ein führender Anbieter von Energielösungen und Services, der Industrien und Gemeinden in die Lage versetzt, Energie nachhaltiger zu machen. Mit ihren Jenbacher und Waukesha Produktmarken sowie ihrer KI-unterstützten digitalen myPlant Plattform bietet die INNIO Group innovative Systeme für die Energieerzeugung und die Verdichtung.
Kawasaki Heavy Industries hat gemeinsam mit der B&B-AGEMA GmbH und der FH Aachen ein innovatives DLE-Brennersystem für Gasturbinen entwickelt, das bereits heute mit 100 % Wasserstoff betrieben werden kann. Aktuell ist zudem eine Erdgasbeimischung von bis zu 50 % möglich – Ziel ist die völlige Brennstoffflexibilität bei gleichzeitig niedrigen NOx-Emissionen.
Das System nutzt eine Querstrommischung von Luft und Wasserstoff sowie miniaturisierte Flammen. Dadurch wird eine saubere, stickoxidarme Verbrennung ermöglicht – ganz ohne zusätzliche Wassereinspritzung oder Dampfeindüsung. Dies stellt einen entscheidenden Fortschritt in Richtung klimafreundlicher Gasturbinentechnologie dar.
Kawasaki ist ein weltweit führender Anbieter wasserstoffbasierter Energiesysteme. Die B&B-AGEMA ist ein international agierender Entwicklungs-dienstleister für Gasturbinentechnologien. Die FH-Aachen bringt praxisnahe Forschung und hochmoderne Prüftechnik in das Projekt ein.
Rolls-Royce hat in Zusammenarbeit mit dem DLR weltweit erstmalig eine Kraftstoffdüse entwickelt und getestet, die in einem modernen Flugzeugtriebwerk 100 % Wasserstoff verbrennen kann. Die sogenannte Heart-Düse, getestet in der DLR-Infrastruktur, ermöglicht den Betrieb mit Null CO2 -Emissionen und erfüllt alle notwendigen Betriebsparameter, einschließlich zertifizierbarer NOx -Emissionen. Dieses Projekt markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Luftfahrt und ebnet den Weg für klimaneutrale Flugzeugtriebwerke der Zukunft.
Rolls-Royce Deutschland mit seinem Standort Dahlewitz ist das Kompetenzzentrum für die Zweiwellentriebwerke im Konzern – hier befindet sich die Entwicklung und Endmontage aller BR700- und Pearl-Triebwerke sowie die Forschung und Entwicklung für Triebwerke der nächsten Generation. Der DLR e.V. ist eine der führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Brennkammerentwicklung für Fluggasturbinen und deren Test. Auf dem Gebiet der Wasserstoffverbrennung forscht das DLR e.V. seit ca. 20 Jahren.
Im Rahmen der Dekarbonisierungsstrategie SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) ersetzt die Salzgitter Flachstahl GmbH schrittweise Kohlenstoff durch Erdgas und Wasserstoff in der Primärstahlproduktion. Bei der Reduktion von Eisenerz entsteht dadurch zunehmend Wasser (H₂O) anstelle von Kohlendioxid (CO₂) – ein entscheidender Schritt hin zu einer klimafreundlichen Stahlherstellung. Die für den Prozess benötigte Wärme stammt aus elektrischer Energie und Wasserstoff. Nach Hochlauf in 2027 sollen jährlich über 2 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Beginnend mit rund 9.000 Tonnen Wasserstoff aus eigner Produktion kann der Einsatz von Wasserstoff durch Bezug aus dem Kernnetz auf bis zu 150.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Damit ist eine Einsparung von bis zu 3,6 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr möglich.
Die Salzgitter Flachstahl GmbH, Teil der Salzgitter AG, zählt zu den führenden Stahlproduzenten Europas und ist Wegbereiter für eine klimaneutrale Industrieproduktion. Das Unternehmen investiert umfassend in die Umstellung seiner Werke auf eine grüne Wasserstoffwirtschaft – ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Industriepolitik in Deutschland und Europa.
„Rh2ein-Main Connect“ plant ein 210 km langes Wasserstoff-Regionalnetz für die Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Das Projekt verbindet Industrie, Kraftwerke, Gewerbe und nachgelagert in der Fläche die Versorgung des dezentralen Wärmemarktes im
Rhein-Main-Gebiet mit klimafreundlichem Wasserstoff und wird ab 2029 an das nationale Kernnetz angebunden. Durch die Nutzung bestehender Gasinfrastrukturen und eine enge Kooperation von regionalen Versorgern und Fernleitungsnetzbetreibern entstehen Synergien, die eine schnelle, kosteneffiziente und nachhaltige Umsetzung ermöglichen. Das Projekt dient als Blaupause für die Transformation von Gasnetzen in anderen Regionen Deutschlands.
Das Konsortium umfasst die ENTEGA AG, Mainova AG, ESWE Versorgungs AG, Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, e-netz Südhessen AG, NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Open Grid Europe GmbH sowie die GASCADE Gastransport GmbH. Gemeinsam gestalten wir die Wasserstoffzukunft für eine der größten Metropolregionen Europas.
Der im Bau befindliche Speicher „Epe H₂“ der RWE Gas Storage West wird Deutschlands erster kommerzieller Wasserstoffspeicher. Er ermöglicht die effiziente Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen und spielt eine essentielle Rolle für den Ausgleich zwischen der volatilen erneuerbaren Strom- bzw. H2-Erzeugung und den Wasserstoffanwendungen. Als Teil der Wasserstoff-Wertschöpfungskette in der
„Get-H2“ Initiative trägt das Projekt damit wesentlich zur Strukturierung der Wasserstoffversorgung bei und liefert darüber hinaus wichtige Erkenntnisse für die Umstellung von der Erdgas- auf die Wasserstoffspeicherung.
Die RWE Gas Storage West GmbH (RGSW), mit Sitz in Essen, betreibt und vermarktet vier Untergrund Erdgasspeicher (Kavernenspeicher) mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 1,5 Mrd. Kubikmetern für den nordwesteuropäischen Gasmarkt. Zukünftig wird die Speicherung von Wasserstoff ein wichtiger Bestandteil einer klimaneutralen Energieversorgung sein. Mit ihrem ersten H2 -Speicher wird die RGSW ihr Speicherangebot erweitern und aktiv zur Transformation der Energieversorgung beitragen. Das Projekt war als eines von drei Projekten in der Kategorie bei den Innovationspreis Neue Gase „Transport und Infrastruktur“ nominiert und gewann schließlich nicht nur diese Kategorie, sondern auch den Publikumspreis.
Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisches Infrastrukturvorhaben für Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff. Mit einer 30 MW-Großelektrolyse-Anlage werden jährlich 26,9 Mio. m³ Wasserstoff produziert und über eine umgebaute Gaspipeline zur chemischen Industrie transportiert. Perspektivisch kann der Wasserstoff auch in einer Salzkaverne gespeichert werden. Durch die Nutzung bestehender Infrastruktur und die Entwicklung innovativer Technologien setzt das Projekt Maßstäbe für die Skalierung der Wasserstoffwirtschaft und die Dekarbonisierung der Industrie.
Das Vorhaben wird von einem Konsortium aus sieben Unternehmen getragen, welche die unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen verantworten: Terrawatt Planungsgesellschaft mbH (Windstromerzeugung), Uniper und VNG Handel & Vertrieb GmbH (Elektrolyse und Vermarktung), VNG Gasspeicher GmbH (Speicherung), ONTRAS Gastransport GmbH (Transport), DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg (wissenschaftliche Begleitforschung) und VNG AG (Konsortialleitung).
Der Plasmalyzer® (Methan-Plasma-Elektrolyseur) ist eine innovative Technologie zur Erzeugung von Wasserstoff durch einen Prozess namens Methan-Plasmalyse, der sich von der Pyrolyse dadurch unterscheidet, dass er seine plasmakatalytischen Fähigkeiten bei hohen Temperaturen von über 1300 °C nutzt. Im Plasmalyzer® wird aus Solar- oder Windenergie ein Hochspannungsplasmafeld erzeugt und Methan in seine molekularen Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff aufgespalten. Der erzeugte Wasserstoff und der feste Kohlenstoff werden durch einen Carbon Black Separator getrennt. Anschließend wird der Ruß mit einer Verdichterschnecke komprimiert. Der Wasserstoff kann direkt genutzt werden. Der feste Kohlenstoff kann als industrieller Hilfsstoff, beispielsweise für Asphalt, Beton, Zement oder zur Bodenverbesserung, verwendet werden.
Die Graforce GmbH wurde 2012 von Dr. Jens Hanke gegründet und ist seitdem in Berlin-Adlershof ansässig. Das Unternehmen ist Technologieführer bei nachhaltigen Lösungen und Negativ-Emissions- Technologien. Power-to-X-Anlagen produzieren CO2-freien oder CO2-negativen Wasserstoff und synthetische Rohstoffe – mit höchster Effizienz und geringeren Infrastrukturkosten im Multi-Megawatt-Bereich. Damit dekarbonisiert das Unternehmen fossile Energien.